Chronik

Bis zum Jahr 1887 war die Domgemeinde St. Hedwig in Berlin Eigentümerin des St. Hedwig-Krankenhauses. In diesem Jahr wurde die Einrichtung schließlich 41 Jahre nach ihrer offiziellen Gründung im Einvernehmen mit der Hedwigs-Gemeinde zu einer selbständigen Wohltätigkeitsanstalt ernannt.

Seitdem führt das St. Hedwig-Krankenhaus den Titel „Anstalt des öffentlichen Rechts“ – ein Schritt, der mit der Unterzeichnung des Statuts am 13. April 1887 endgültig vollzogen wurde.

Die Vorgeschichte

1780 wird in der Gipsstraße das erste katholische Hospital Berlins gegründet – ein Altenpflegeheim.

1844 genehmigt König Friedrich Wilhelm IV. auf Bitten der katholischen Kirchengemeinde St. Hedwig die Errichtung einer Anstalt zur Krankenpflege. Dafür wird ein Haus in der Kaiserstraße angemietet.

1846 wird in der Kaiserstraße nach der Ankunft der ersten vier Schwestern vom Pflegeorden des heiligen Karl Borromäus das St. Hedwig-Krankenhaus gegründet. Ende des Jahres kann der erste Patient aufgenommen werden.

1854 erfolgt der Umzug des Krankenhauses in den Krankenhaus-Neubau in der Großen Hamburger Straße. Die Heilanstalt beherbergt zu dieser Zeit bereits eine chirurgische und eine internistische Abteilung sowie eine Krankenhausapotheke.

1881 wird das neu errichtete Vorderhaus mit 140 internistischen Frauenbetten eröffnet.

1884 entstehen in der Großen Hamburger Straße Wohnungen für hauseigenes Personal.

1887 entsteht in einem neuen Gebäude ein Kinderkrankenhaus. Außerdem wird das St. Hedwig-Krankenhaus mit der Unterzeichnung des Statutes zur selbständigen Wohltätigkeitsanstalt.

Die Geschichte der Anstalt

1888 wird das Elisabeth-Haus als Hospital für pflegebedürftige alte Menschen eingeweiht.

1896 feiert das Krankenhaus sein 50-jähriges Bestehen. Die Einrichtung beherbergt 500 Betten.

1900 erfolgt die Erweiterung des Hauptgebäudes um einen Operationstrakt. Dr. med. Josef Rotter führt hier die ersten Blinddarmoperationen durch und ebnet damit dem Bereich der Bauchchirurgie im St. Hedwig-Krankenhaus den Weg.

1904 entstehen in der Großen Hamburger Straße 5-11 Stationen für Selbstzahler und Lungenkranke.

1907 wird die katholische Krankenpflegeschule gegründet.

1908 – 1912 werden eine Augen- sowie eine Hals-Nasen Ohren-Abteilung, eine Röntgenabteilung und ein pathologisches Labor eingerichtet. Das Krankenhaus wird auf elektrischen Strom umgestellt.

1914 dient mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein Großteil der Einrichtung als Lazarett.

1918 wird das Kinderkrankenhaus zu einer Klinik für tuberkulosekranke Männer umfunktioniert.

1921 feiert das St. Hedwig-Krankenhaus sein 75-jähriges Jubiläum. Es gibt 650 Betten.

1922 entsteht die Abteilung für Urologie.

1925 wird das Schloss Falkenberg erworben, das unter dem Namen Hedwigshöhe zunächst als Erholungsheim für die Krankenhausmitarbeiter genutzt wird.

1926 – 1928 erhält das Hauptgebäude des Krankenhauses ein weiteres Stockwerk, und in den Hinterhäusern der Großen Hamburger Straße 2 werden ein Schwesternwohnheim und ein Internat eingerichtet. Im Josefshaus zieht im Untergeschoss die Bäderabteilung ein.

1931 öffnet im Vorderhaus die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, die bis 1939 besteht.

1936 – 1938 werden im Eckhaus Große Hamburger/Krausnickstraße Ärztewohnungen und eine Pfarrwohnung eingerichtet. Das Elisabeth-Haus erhält ein weiteres Stockwerk und wird fortan als Infektionshaus genutzt.

1938 wird das Erholungsheim in Hedwigshöhe dem Bistum Berlin vermietet. Dort werden fortan Priesterseminare abgehalten.

1939 – 1945 hat auch das St. Hedwig-Krankenhaus an den  Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges zu tragen. Die Einrichtung wird Anlaufstelle für die Opfer des Luftkrieges. Unter immer schwierigeren Bedingungen wird in den Kellern des Krankenhauses notoperiert und der Betrieb aufrechterhalten. In Birkenwerder wird ein Ausweichkrankenhaus eingerichtet. Nach Kriegsende ist das St. Hedwig-Krankenhaus das einzige funktionstüchtige Großkrankenhaus Berlins. Hedwigshöhe wird in den Kriegszeiten zu einem Lazarett umfunktioniert, das bis zur Evakuierung 1945 von Schwestern des Pflegeordens vom hl. Karl Borromäus betreut wird.

1946 erhält das St. Hedwig-Krankenhaus als Spende von den Amerikanern eine Eiserne Lunge. Zur 100-Jahrfeier verfügt die Einrichtung über 700 Betten. Hedwigshöhe erhält die Genehmigung, in ein Krankenhaus umgewandelt zu werden. Nach und nach entstehen dort eine Apotheke, eine Ambulanz und eine Röntgenabteilung.

1950 – 1961 wandern immer mehr Mitarbeiter des Krankenhauses in den Westen aus. Als die Mauer gebaut wird wohnen mehrere Ärzte des St. Hedwig-Krankenhauses in West-Berlin.

1965 können dank einer Spende des Caritasverbandes in allen Bereichen wichtige Neuanschaffungen getätigt werden.

1980 – 1984 werden im St. Hedwig-Krankenhaus zahlreiche Umbauarbeiten vorgenommen. Das neu gebaute Haus Maria und das umgebaute Elisabeth-Haus werden eingeweiht. Es beginnen außerdem die Arbeiten für den neuen OP-Trakt. Im Krankenhaus Hedwighöhe wird 1983 Richtfest für ein neues Bettenhaus gefeiert.

1988 weiht das Krankenhaus Hedwigshöhe seine neuen Ambulanz-Räume ein.

1989 verlassen nach dem Mauerfall viele Mitarbeiter das Krankenhaus. Auf den Stationen herrscht Personalmangel.

1990 wird im Vorderhaus in Mitte die Abteilung für Dialyse eröffnet.

1991 kann in Hedwigshöhe die neue Kapelle geweiht werden. Außerdem verfügen dort nun alle Krankenzimmer über Telefon- und Fernsehanschlüsse.

1995 ändert sich mit der Gründung der St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH als neue Betreiberin des St. Hedwig-Krankenhauses und des Krankenhauses Hedwigshöhe die Rechtsform der Einrichtung. Hedwigshöhe feiert sein 50-jähriges Bestehen als Krankenhaus.

1996 wird das 150-jährige Bestehen des St. Hedwig-Krankenhauses gefeiert. Die Kapazität liegt bei 405 Betten, im Krankenhaus Hedwigshöhe bei 108 Betten. In diesem Jahr wird außerdem der neue OP-Trakt eingeweiht.

1997 wird nach Schließung der Ambulanz in Hedwigshöhe die Erste Hilfe neu gestaltet.

1998 wird das St. Hedwig-Krankenhaus Teil des Unternehmensverbundes der Gesellschaften der Alexianerbrüder (GdA). Die St. Hedwig-Krankenhaus Anstalt des öffentlichen Rechts (AdöR) bleibt neben der GdA Mitgesellschafter der St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH.

2000 besitzt das St. Hedwig-Krankenhaus alle medizinischen Fachabteilungen, die eine Grund- und Regelversorgung sicherstellen.

2001 sind die Fachabteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie der Krankenhäuser Reinickendorf und Moabit übernommen. Der Betrieb wird vorerst an den ursprünglichen Standorten fortgesetzt. In Hedwigshöhe wird die neue Intensivmedizinische Einheit eingeweiht und ein Computertomograph aufgestellt. Außerdem erfolgt die Grundsteinlegung für den Neubau der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Abteilung. Nach einen Jahr wird Richtfest gefeiert.

2002 werden am Standort in Mitte die beiden psychiatrischen Abteilungen des Krankenhauses unter der Leitung des Lehrstuhlinhabers der Charité zusammengeführt. Es entsteht die Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus.

2004 wird das deutsche Beckenbodenzentrum am St. Hedwig-Krankenhaus eröffnet.

2005 eröffnet die St. Hedwig-Krankenhaus AdöR ihr Seniorenzentrum St. Michael in Berlin-Bohnsdorf in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus Hedwigshöhe. Die Alexianer GmbH wird mit der Führung des Betriebes beauftragt.

2006 können in Hedwigshöhe die ersten somatischen Stationen in den fertig gestellten Neubau umziehen.

2007 ist der Umzug der psychiatrischen Abteilungen an den Standort in Mitte vollzogen. In Hedwigshöhe ist der zweite Bauabschnitt des Neubaus vollendet. Die Somatik verfügt nun über 200 Betten. Außerdem wurde ein neues OP-Zentrum in Betrieb genommen.

2010 wird an St. Hedwig-Krankenhaus die Grundsteinlegung für das neue Bettenhaus „Vinzenz von Paul“ gefeiert. Nach dem Richtfest 2011 ist die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Baus für Herbst 2012 in Aussicht gestellt.

2012 feiert die St. Hedwig-Krankenhaus Anstalt des öffentlichen Rechts am 13. April ihr 125-jähriges Bestehen.

2016 Erlass des neuen Statuts der St. Hedwig-Krankenhaus AdöR durch Erzbischof Dr. Heiner Koch.